Focaccia Pugliese und frittierte Panzerotti
Ein typisches Gericht der apulischen Küche ist die Focaccia, die von Touristen sehr geschätzt wird, aber den Apuliern selbst heilig ist, die sie sich zu jeder Tageszeit schmecken lassen, manchmal begleitet von Mortadella und Provolone.
Überall in der Region gibt es hochwertige Bäckereien, die verschiedene Arten davon herstellen, mit Kartoffeln oder ohne, klassisch oder mit verschiedenen Füllungen, aber in jedem Fall ist die Focaccia Pugliese ein Muss, auf das viele Familien nicht verzichten und sie sogar zu Hause zubereiten.
Deshalb folgt Angela jeden Sonntag einem Ritual. Sie steht um fünf Uhr morgens auf und legt, noch bevor sie eine Tasse Kaffee getrunken hat, alles was benötigt wird auf den Tisch und knetet den Teig, denn: „Ohne Focaccia auf dem Tisch, ist es nicht Sonntag“, wie ihr Mann zu sagen pflegt.
Mit einem Kilo Mehl, einem halben Päckchen Bierhefe, einer Prise Salz, zwei mittelgroßen gekochten Kartoffeln und dem Wasser der Sonne, wie sie das soeben erhitzte Wasser definiert, knetet Angela mit der Hingabe, die nur eine Hausfrau dem Essen, dass sie zubereitet, zu geben weiß. Und sie tut es, um ihren Mann glücklich zu machen und weil sie stolz auf die Bewegung der Hände ist, die das Mehl ziehen, es aushärten und bestreuen, wie sie es ihre Großmutter tun sah, als sie noch ein Kind war. Sie war jedes Mal verzaubert, wenn diese aus dem Mehlkegel ein dickes und weiches Kissen hervorzauberte, das nach Hefe und Leckerem roch.
Das Haus fängt an, nach dem Duft von Focaccia im Ofen zu riechen, ein unverwechselbares Aroma, das die Nasenlöcher füllt und den Gaumen noch vor dem Verzehr verzückt.
Am Nachmittag wird Angela zum zweiten Mal am selben Tag beim Teig kneten erwischt, denn am Abend gibt es eine Party mit frittierten Panzerotti.
Für alle Apulier steht das Gericht als Synonym für Geselligkeit und die Möglichkeit, eine fröhliche Zeit zusammen zu verbringen. Es sind Halbmonde aus Hefeteig, die traditionell mit Mozzarella und Tomaten gefüllt sind, aber sie können auch mit Fleisch, Rüben und Sardellen oder sogar – für die kühnsten Gaumen – mit starkem Ricotta gefüllt werden; ein Frischkäse aus Kuhmilch mit einem leicht würzigen Geschmack, der in dieser Region erzeugt wird.
Angela hatte sie in der Vergangenheit oft zubereitet, aber seit ihre Kinder verheiratet sind, bieten sie immer einen Vorwand, um ihre Kinder am Sonntagabend um sich zu haben, während die Enkel toben und Spaß daran haben, die Panzerotti von Oma Angela zu essen.
Dieser goldene Teig in Form eines Lächelns, aufgegangen und voll Wohlgeschmack des fädenziehenden Mozzarellas und der heißen Tomate, an der sich die verbrennen, die am schnellsten essen wollen, während die Kinder, auf die Spitze des Panzerotto blasend, eine ländliche Musikergruppe imitierend, mit den Blechblasinstrumenten eine Prozession auf dem Flur machen, obwohl Oma Angela sie zur Ordnung ruft, dass man am Tisch zu sitzen und sich zu benehmen hat.
Die Focaccia aus Kartoffeln und frittierte Panzerotti sind eine hervorragende Ausrede um nach Apulien zu kommen und diese Region auch über den Geschmack und ihre Tradition zu erleben.